Friday , 19 April 2024
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"Alle guten Dinge sind drei". Es konnte in diesem Fall nach seinem Geschmack auch "alle gute Dinge sind fünf" gewesen. Der Anführer der Übergangsregierung hat sich nochmals vor den Vereinigten Nationen ausgedrückt um seinen Stempel als Putschist versuchsweise loszuwerden. Er machte Vorwürfe für die dem Putsch des Jahres 2009 in Madagaskar geweigerte Anerkennung, die ihm, so wie der Reihe arabischer Revolutionen, seiner Meinung nach, hätte zustehen sollen.

Vereinigten Nationen: Andy Rajoelina rechtfertigt seinen Putsch immer noch

Würde er in der Lage sein, die Geschichte zu verändern? Andy Rajoelina legte darauf Wert, der Welt und ihren Anführern eine Lektion zu erteilen, da er seine Aussetzung aus der Internationalen Gesellschaft immer noch für ungerecht hält. “Die Verständigung gegenüber dem Arabischen Spring hätte das Madagassische Volk ebenfalls gerne genießen können, das sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben im Laufe der Durchsetzung von positiven Veränderungen gegen ein unbeliebtes Regime aufgehoben hatte”.

Selbstverständlich unterstellt er sich zu erwähnen, dass seine eigene Herrschaft von Anfang an daheim abgelehnt wird, und allein der Streitkräften sowie der herrschenden Überdruss sein Überleben zu verdanken hat. Es gab eigentlich keine “positive Veränderung”, sondern lediglich die Errichtung des Gesetzes des Stärkeren.

Der Übergangsregierungsanführer macht die falsche Auffassung von den eigentlichen Volkswünschen für das Unrecht, das Madagaskar angetan wird. So seine Hoheit, habe die Internationale Gemeinschaft die falsche Entscheidung getroffen. “Gilt denn das nicht in Madagaskar, was woanders gilt?” fragt er. Der frühere Bürgermeister in Antananarivo hat in der Wirklichkeit keinerlei Revolution eingeführt. Lediglich hat er sich dem Zorn der Menschen sowie der Gier eines Anteils der Streitkräfte zu seinem Vorteil genutzt.

“Überall in der Welt rotten sich Bürger auf der Straße zusammen und besetzen Plätze um die Aufmerksamkeit ihrer Machtinhaber zu ziehen. Von uns, ihren Anführern, verlangen sie ein offenes Ohr” fügte er hinzu. In Madagaskar war es doch nicht zu übersehen, wie Andry Rajoelina den Bürgern wiederholt den Zugang zur Platz der Demokratie verweigert hatte. Nicht einmal Präsidentschaftswahlkandidaten dürfen nach Wahlen öffentlich verlangen ohne mit Anwendung von Gewalt verhaftet zu werden.

“das Madagassische Volk ließ sich nicht in den Fall des inneren Konfliktes hinreißen, von dem viele Vorteile hätten ziehen können… Madagaskar war in der Lage, Bürgerkriege zu vermeiden” erzählte er…und behauptet, dass die Madagassen diese Tatsache der Bereitschaft eines gewissen Andry Rajoelina sich aufzuopfern zu verdanken haben. Wie leicht hat man es reden.

“Sind wir überhaupt mutig genug um sich selber zum Wohl unseres eigenes Volkes aufzuopfern?” fragte er. Wahrscheinlich muss sich Andry Rajoelina für etwas ganz Besonderes dafür halten, dass er sich aus den Präsidentschaftswahlen heraus ausstoßen ließ. Nach seinen Ansichten, muss so was sich als ein kostbares Opfer herausstellen.

Dann, schon wieder lastet sich sein Mundwerk die Lage zu seinem Vorteil aus: “Um die Fortsetzung der Krisenbeilegung Bahn zu brechen habe ich das Nötige veranstaltet. Um die Einheit des Madagassischen Volkes nicht zu verletzen und im Namen des obersten Wohls der Nation, bin ich dazu gekommen, dass ich mich fern von den Präsidentschaftswahlen halten würde”. Es war schlichtweg angelogen. Eher haben die SADC und die Internationale Kontaktgruppe so etwas schlussgefolgert.

Der Putsch, wofür er die Verantwortung trägt, dann seine Unfähigkeit an der Spitze der Führung haben Madagaskar um zehn Jahre rückständig gemacht. Weder er noch sein Ego sind in der Lage, die Verwüstungen zu übersehen, welche die Errichtung von ein paar Krankenhäusern dann die gewissermaßen ununterbrochene Zahlung von Gehalten in der Verwaltung versuchsweise überdecken.

Schließlich zitiert Andry Rajoelina einen Englischen Schriftsteller, James Freeman Clarke: “Der Unterschied zwischen einem Politiker und einem Staatsmann ist der Folgende: der eine bedenkt die nächsten Wahlen, der andere, die nächste Generation.” Vier Jahren einer unbegrenzten Herrschaft, die dafür eingesetzt wurde, den ersten Präsidenten einer vierte Republik zu werden, haben in der Tat bewiesen, dass er weder dem einem noch dem Anderen würdig ist.